Wechselrichter¶
In diesem Abschnitt werden die Einstellungen für die Kommunikation mit dem Wechselrichter über den CAN-Bus sowie die Verarbeitung der bereitgestellten Messwerte konfiguriert. Über die CAN-Bus-Schnittstelle werden Betriebsdaten wie Ladezustand, Gesamtspannung, Strom und Temperatur an den Wechselrichter übertragen. Die Wahl der Datenquelle legt fest, welche Geräte als Referenz für einzelne Messgrößen dienen. Bei Bedarf können Werte aus mehreren Quellen zusammengefasst werden.
General¶
BMS Canbus enable
Aktiviert oder deaktiviert die generelle CAN-Bus-Kommunikation des BMS.
Wenn deaktiviert, werden keine Daten über den CAN-Bus an Wechselrichter gesendet.
Canbus protocol
Legt fest, welches Kommunikationsprotokoll für den angeschlossenen Wechselrichter verwendet wird.
Für die meisten Wechselrichter sollte das Protokoll Pylontech gewählt werden.
Send extended data
Steuert, ob erweiterte Datenpakete zusätzlich über den CAN-Bus gesendet werden.
Diese Option kann nur in Verbindung mit einer Victron-Anlage genutzt werden und erfordert dort einen entsprechenden Treiber, der hier verfügbar ist.
Nicht empfohlen für den Einsatz in Verbindung mit einem CerboGX, da dies zu Kommunikationsproblemen führen kann.
Datenquelle
Hier werden die Date-Devices ausgewählt von denen die Daten genommen und aufbereitet werden, um sie an den Wechselrichter zu übermitteln.
Bei der Standard-Firmware muss hier zusätzlich eine Master-Datenquelle festgelegt werden.
Von dieser wird die Batteriespannung übernommen, die anschließend an den Wechselrichter übermittelt wird.
Valuehandling¶
In diesem Abschnitt werden die Quellen und Methoden zur Verarbeitung zentraler Batteriewerte festgelegt. Dabei kann für jeden Messwerttyp – Ladezustand (SoC), Gesamtspannung und Gesamtstrom – eine spezifische Datenquelle ausgewählt werden. Die verfügbaren Datenquellen stammen aus den angeschlossenen Data Devices und liefern die Rohwerte für die weitere Verarbeitung.
Zusätzlich kann eingestellt werden, wie die Werte bei der Auswahl von mehreren Data Devices aggregiert werden sollen.
Hinweis
Bei der Standard-Firmware kann hier nur für den SoC die Aggregation eingestellt werden.
Quelle SoC
Legt fest, von welchem angeschlossenen Gerät (Data Device) der Ladezustand der Batterie (State of Charge, SoC) übernommen wird.
Wird nur ein Gerät als Quelle verwendet, bestimmt ausschließlich dessen Wert den SoC im System.
Aggregation SoC
Definiert die Methode, mit der der SoC berechnet wird, wenn mehrere Datenquellen gleichzeitig ausgewählt wurden.
Mögliche Aggregationsmethoden können z. B. Mittelwert, höchster Wert, niedrigster Wert oder BMS sein. Bei der Auswahl BMS wird der SoC des ersten ausgewählte Data-Device an den Wechselrichter übermittelt.
Quelle Gesamtspannung
Bestimmt, von welchem Data Device der Wert für die Gesamtbatteriespannung übernommen wird.
Bei nur einer Quelle wird der angezeigte Spannungswert direkt von diesem Gerät übernommen.
Aggregation Spannung
Legt die Berechnungsart fest, wenn mehrere Spannungsquellen ausgewählt wurden.
Mögliche Auswahloptionen sind der Mittelwert oder die Auswahl des höchsten bzw. niedrigsten Wertes.
Der so ermittelte Wert wird anschließend an den Wechselrichter übermittelt.
Quelle Gesamtstrom
Gibt an, von welchem Data Device der aktuelle Gesamtstromwert der Batterie übernommen wird.
Bei einer einzigen Quelle wird deren Wert direkt übernommen.
Aggregation Strom
Definiert, wie der Gesamtstrom berechnet wird, wenn mehrere Stromquellen ausgewählt wurden.
Mögliche Auswahloptionen sind Summierung, Mittelwert oder die Auswahl des höchsten bzw. niedrigsten Wertes.
Der so ermittelte Wert wird anschließend an den Wechselrichter übermittelt.
Basisdaten¶
Absorption Ladespannung
Die Absorption Ladespannung bezeichnet die Spannung, die erforderlich ist, um Akkus in einen (nahezu) vollständig geladenen Zustand zu bringen. Dabei ist zu beachten, dass diese Spannung nicht dauerhaft anliegen sollte, da dies die Lebensdauer und Leistung des Akkus negativ beeinflussen kann.
Ein geeigneter Zeitpunkt, um von der Absorptionsladespannung zur Float-Spannung zu wechseln, liegt vor, wenn der Strom bei LiFePo4-Zellen über einen längeren Zeitraum hinweg sehr niedrig bleibt.
Um diesen Übergang automatisch zu steuern, steht die Funktion "Charge-Current Cut-Off" zur Verfügung, die hier beschrieben wird. Ohne diese Funktion bleibt der Akku dauerhaft auf der Absorptions-Spannung, was langfristig zu Schäden führen kann.
Diese Einstellung ist daher essenziell, um den Ladeprozess korrekt zu beenden und den Akku optimal zu schützen.
Float Ladespannung
Die Float Ladespannung gibt die Open-Circuit Voltage (OCV) an, also die Spannung, die eine Batterie erreicht, wenn sie sich im unbelasteten Zustand befindet und nicht geladen wird.
Im Wesentlichen entspricht die Float Ladespannung dem Spannungswert, bei dem die Batterie in einem stabilen, ungenutzten Zustand verweilt, ohne zu entladen oder weiter aufgeladen zu werden. Dieser Zustand tritt auf, wenn keine Last auf der Batterie liegt und keine Energie in oder aus der Zelle fließt.
Hinweis
Der Wechsel in die Float-Phase erfolgt nur durch den Charge-Current Cut-Off oder den Autobalancer.
Float Ladespannung SoC
Legt den Ladezustand (State of Charge) fest, bei dessen Unterschreiten von der Float-Ladespannung zurück auf die Absorptionsladespannung gewechselt wird.
Diese Funktion sorgt dafür, dass bei sinkendem Ladezustand erneut eine vollständige Ladung initiiert wird.
Max. Ladestrom
Dies ist der maximale Strom, der an den Wechselrichter übermittelt wird und den dieser als Begrenzung für den Ladevorgang verwendet.
Damit wird sichergestellt, dass die Ladeleistung nicht über die zulässigen Werte hinausgeht und Batterie sowie Ladegeräte vor Überlastung geschützt werden.
Max. Entladestrom
Dies ist der maximale Strom, der an den Wechselrichter übermittelt wird und den dieser als Begrenzung für den Entladevorgang verwendet.
So wird verhindert, dass die Batterie mit zu hohen Strömen belastet werden.
Ladeleistung auf 0
Setzt den Ladestrom auf 0 A, wenn einer der zugeordneten Trigger aktiviert wird.
Entladeleistung auf 0
Setzt den Entladestrom auf 0 A, wenn einer der zugeordneten Trigger aktiviert wird.
SOC auf 100
Setzt den Ladezustand im System auf 100 %, wenn einer der definierten Trigger aktiviert wird.
Batterypack Settings
Mit dieser Funktion können Sie einen Lade- oder Entlade-Überstrom vermeiden, wenn einzelne Battery-Packs im System abgeschaltet werden.
Das Battery System Controller (BSC) sorgt dafür, dass der zuvor definierte maximale Lade- und Entladestrom an den Inverter übermittelt wird. Je nach Anzahl der parallel geschalteten Packs müssen Sie diesen Stromwert individuell festlegen. Sollte nun ein Battery Management System (BMS) eines Packs eingreifen und das Pack vom Netz nehmen, besteht die Möglichkeit, dass die verbleibenden Packs den vollen Strom des ausgefallenen Packs übernehmen. Dies könnte zu einem Überstrom führen.
Um dies zu verhindern, können Sie mit dieser Funktion einen maximalen Strom pro Pack definieren. Das BSC reagiert automatisch auf den Ausfall eines Packs und passt den maximalen Strom an die verbleibenden Packs an.
Beispiel: Angenommen, Sie haben einen maximalen Ladestrom von 180A definiert und drei Packs, bei denen jeweils ein maximaler Strom von 100A festgelegt ist. Sollte nun ein Pack ausfallen, würde der verbleibende Strom von 200A noch innerhalb des zulässigen Rahmens liegen. Fällt ein weiteres Pack aus, würde der Ladecontroller den Strom automatisch auf 100A begrenzen, um das verbleibende Pack vor einem Überstrom zu schützen.
Ladespannungsrampe¶
Die Funktion Ladespannungsrampe sorgt dafür, dass Änderungen der Ladespannung – beispielsweise beim Übergang von Float auf Absorption – nicht sprunghaft, sondern in langsamen, definierten Schritten erfolgen. Damit werden abrupte Spannungsänderungen vermieden und Belastungsspitzen an Batterie und System reduziert.
Hinweis
Diese Funktion steht nur in der Sponsoren Version zur Verfügung
Funktionsweise:
Die Ladespannung wird in festen Schritten von 100 mV angepasst.
Die Zeitdauer pro 100 mV-Schritt ist konfigurierbar und bestimmt damit die Geschwindigkeit der Spannungsänderung.
Die Anpassung erfolgt kontinuierlich, bis die eingestellte Zielspannung erreicht ist.
Parameter:
Zeit pro Spannungsschritt: Bestimmt, in welchem Intervall die Ladespannung in 100 mV-Schritten angepasst wird. Alle x Sekunden wird die Spannung um 100 mV erhöht oder verringert, bis die Zielspannung erreicht ist.
Hinweis:
Die Ladespannungsrampe wird bei jeder Änderung der Sollspannung aktiv, sofern diese Funktion aktiviert ist.
Batterietemperatur¶
Hier wird festgelegt, von welchem Data Device oder Onewire-Sensor die Batterietemperatur übernommen und an den Wechselrichter übermittelt werden soll.
Hinweis: Bei der Standard-Firmware wird die Temperatur stets von der Masterquelle übernommen.
Zelltemperatur¶
Hier wird festgelegt, von welchen Sensoren der als Datenquelle ausgewählten Data Devices die minimale und maximale Zelltemperatur ermittelt und an den Wechselrichter übermittelt wird.
Hinweis
Diese Funktion steht nur in der Sponsoren Version zur Verfügung
Alarme (Inverter)¶
Über diese Einstellungen können Alarme im Wechselrichter über Trigger ausgelöst werden.
Trigger bei SoC¶
Mit dieser Funktion kann ein Trigger ausgelöst werden, wenn ein bestimmter Ladezustand (SoC) der Batterie über- oder unterschritten wird.
Dadurch lassen sich beispielsweise externe Geräte abhängig vom SoC-Wert schalten.
Parameter:
SoC - Trigger ein: Definiert den SoC-Wert, bei dem der Trigger aktiviert wird.
SoC - Trigger aus: Definiert den SoC-Wert, bei dem der Trigger wieder deaktiviert wird.
Zwei Beispiele hierzu:
Hier triggert...
- Rule0 ein Relais für einen MPPT-Ladecontroller
- <= 89% einschalten
-
>= 90% ausschalten
-
Rule1 ein Relais für ein Ladegerät eines Offgrid-Systems
- <= 10% einschalten
- >= 25% ausschalten
Das Ladegerät geht bei 0% an, bis die 25% erreicht sind und schaltet dann aus. Erst bei 10% und kleiner wird es wieder gestartet.
Somit hat man eine Hysterese von 15%.